Thermentriathlon Fürstenfeld 2015 - Mein erster Triathlon
Es sollte ein heißer August werden, ich habe mich für meinen ersten Triathlon angemeldet. Eigentlich wollte ich ja schon im Frühjahr mit dem Triathlon in Wolfsberg starten und dann Gösselsdorf machen, aber leider kam mir immer ein anderer Termin dazwischen. Daher habe ich mir als Ziel gesetzt, heuer noch 2 Sprint-Distanzen in Angriff zu nehmen. Nach Recherche im Internet wurde der Thermentriathlon immer wieder positiv erwähnt, das Datum passte und ich konnte es meiner Family als Wochenend-Ausflug nach Fürstenfeld verkaufen. Vorbereitung ist alles, daher musste ich mein Rennrad entstauben. Hab es im Juli 2014 gekauft, aber im Jahr 2014 nicht mehr als 150km gefahren. Zuerst hat die Hose gedrückt, dann das Kreuz - kurz gesagt, es war nicht meins. Heuer sollte sich das ändern und ich konnte im Frühjahr schon ein paar km machen. Aktuell stehe ich bei 400km, für Rennrad-Fahrer lächerlich, aber für mich schon eine stolze Leistung. Neben Family, Job, Laufen und Fitness-Studio bleibt nicht mehr viel Zeit. Aber es ging gut und meine Standard-Runde hat 24km, also ein gutes Training für Fürstenfeld. Dort gilt es, 400m Schwimmen (das sind niemals 400m), 25km am Rad und 5km Laufen in Angriff zu nehmen. Nachdem nun Radfahren und Laufen für sich geht, gings ans Schwimmen. War zwar als Kind im Schwimmverein und redete mir ein, dass dies kein Thema sein kann. Naja, es ist ganz schön anstrengend, 300m durchgehend, und kraulend, zurückzulegen ;-) Schaffbar ist es. Nachdem ich ein Nerd bin durfte natürlich die Ausrüstung nicht fehlen. Meine Garmin Laufuhr muss einer Multisport Variante weichen - aktuell die Suunto Ambit 3 Sport (die Fenix war die zweite Option, aber bei jedem Lauf 10min mit gestreckter Hand zu stehen um aufs GPS zu warten, nervt mit der Zeit.). Nachdem ich kein Pro mehr werde, kam ein Einteiler nie in Frage, daher ging es daran, Shorts und Tops zu suchen. Nachdem ich ein Schlußverkaufstyp bin, spielt farbliche Abstimmung keine Rolle und so war schnell ein Outfit gefunden. Es wurde eine Short von 2XU und zwei Tops von Pearl Izumi. Da das noch nicht genug war noch eine Kompressions Kombi von Skins - diese werde ich aber erst tragen wenn der Körper dazu passt ;-) Ein Triathlon Aufsatz fürs Rennrad muss natürlich auch sein - wobei in meinem Fall eher Klick-Pedale angesagt gewesen wären. Nachdem das vor dem Rennen probiert werden sollte, gings mit der Hose ins Schwimmbad. Das war noch keine Challenge. Wollte dann eigentlich mit dem Rad heim, nur nachdem die Temperaturen gering waren, wollte ich keinen Ausfall riskieren. Als die Hose auch einem Lauf standhielt, wurde das Material-Training abgeschlossen. Den Tri Lenker hab ich gottseidank nicht montiert, weil dafür wäre keine Zeit mehr gewesen und er hätte vermutlich mehr gehindert, als dass er mich nach vorne gebracht hätte.
Der Wettkampf Am Samstag gings los nach Fürstenfeld, wo der Wettkampf am Sonntag starten sollte. 38 Grad im Schatten, ich hatte mir das beste Wochenende ausgesucht. Nach dem dem Einchecken im Hotel und dem Abholen der Startnummer habe ich noch einige meiner Mitstreiter gesehen. Bei dem Equipment, was da herumrollt wurde mir Angst und Bange. Da Vorbereitung alles ist, bin ich die Radstrecke abgefahren. Natürlich mit dem Auto, denn hätte ich es mit dem Rad gemacht, wäre ich am Sonntag wohl nicht angetreten. Die Strecke hat schön begonnen, leicht steigend, breite Bundesstrasse. In einigen Foren hab ich vorher schon gelesen, dass es einen starken Anstieg gibt, aber bis Dato hab ich ihn nicht gefunden. Dann gings nach Bad Blumau Links weg und dann kam sie, die 14% Steigungs-Tafel. Mit dem Auto war es kein Problem, aber mit dem Fahrrad könnte das anders aussehen. Wieder zurück in Fürstenfeld gings dann mit der Family ins Freibad. Sollte man in Zukunft eventuell weglassen, das Herumlaufen mit den Kids bei 38 Grad braucht doch etwas Energie. Laut Apple Health kam ich an dem Tag auf 10km Distanz beim Gehen. Das sollte ich am Renntag noch spüren. Eine Notiz für mich: Für zukünftige Wettkämpfe im Sommer darauf achten, dass das Hotelzimmer eine Klimaanlage hat. Also blieben die Fenster offen, hat zwar nicht abgekühlt, aber die Luft war "frischer". Nachteil: Man hört die pubertierenden Sportwochen-Kinder bis weit in die Nacht. Um 06.00 geht der Wecker und es heißt, alles vorbereiten. Zum ersten Mal meine Box packen-Devise: Lieber mehr als weniger. Prall gefüllt gings dann zum Bike-Checkin. Sticker auf den Helm hätte man schon vorher machen können, aber ich hätte eh nicht gewusst wohin. Parkplatz mit dem Rad suchen, gar nicht so leicht, aber hab mir dann meinen Platz direkt neben dem Eingang vom Schwimmbereich gesucht. So finde ich mein Rad sicher. Dann Umziehen und ab zur Besprechung. Schnelles Einprägen der Strecke und los gings zum Schwimmstart. Zum ersten Mal mit Badehaube, gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich an alles. Schnell noch die Uhr gestellt und dann gings auch schon los.
Stats
Target Reached
- Thermentriathlon 2015
- Triathlon
- 09.08.2015
- Fürstenfeld
- 400 / 25 / 5
- 1:24:44 (Total)
- 0:06:09,80:02:13,0
- 0:49:10,60:00:42,7
- 0:26:28,6
- 20,11 km/h
- - | 173 bpm | 181 bpm
Schwimmen Ich habe irgendwo gelesen, dass man auch "Windschatten-Schwimmen" kann und dass der Sog einen vorantreibt. Dem war auch so - die Kehrseite war aber, dass man so einige Beine oder Armen ins Gesicht bekommt. Das wurde mir dann zu viel und schwamm am Beckenrand alleine meinen eigenen Rhythmus. Hatte zwar eine längere Strecke aber es war um einiges komfortabler. Dann raus aus dem Wasser, und siehe da, ich war nicht Letzter. Schnell zum Wechsel und erst mal schön abtrocknen. Nachdem ich keine Klick-Pedale habe, gings gleich in die Laufschuhe. Socken auf nassen Füssen anziehen ist gar nicht so einfach. Schnell das Top drüber, dann Handschuhe und Helm. Der erste Helm war nicht meiner, aber ich habe den Fehler gleich bemerkt und korrigiert. Nach 2:20 gings dann los in Richtung Radstrecke...
Radfahren Mit der Steigung im Hinterkopf wollte ich es gemächlich angehen. Mit einem 30er Schnitt ging es raus aus Fürstenfeld. Fürs Training ist ein 30er Schnitt gut, im Wettkampf war es eher langsam und so wurde ich gleich mal ordentlich durchgereicht. Die erste Dame, welche in Welle 3 gestartet war (4min hinter mir) hat mich dann auch gleich überholt. Dann hörte ich plötzlich ein lauteres Geräusch, klang irgendwie wie eine wenig gepflegte Kette und im Augenwinkel sah ich ihn dann - einen CrossBike Fahrer, inkl. StVo Beleuchtung, Gepäcksträger und co - und er wollte gerade zum Überholen ansetzten. Das war das Zeichen für mich - Jetzt gibts nur mehr ein Gas. Wer immer Over the top mit Sylvester Stallone gesehen hat - ich habe symbolisch die Mütze umgedreht und es gab kein Zurück mehr. Ich habe mich dann an einem schnelleren Fahrer vor mir orientiert, der dieselbe aufrechte Haltung am Rad praktizierte. Wir sind mit ca. 35km/h in Richtung der Steigung geradelt. Bis dahin liefs gut auch wenn ich meine Beine spürte und mein Puls weit über dem Trainingspuls war. Dann kam die Steigung und wie durch ein Wunder - ich konnte dort Leute überholen. Es war anstrengend, alle waren langsam aber zumindest 3 Fahrer mussten dran glauben. Gut, einer davon hatte eine Panne, aber egal. Oben angekommen war auch mein Puls am Ende und ich musste mich sammeln. Dann gings zurück Richtung Fürstenfeld, 2-3 kleinere Steigungen noch, aber die Spritzigkeit war weg. Trotzdem konnte ich über die gesamte Distanz fast mit einem 30km/h Schnitt fahren. Wieder zurück zur Wechselzone musste ich nur Helm und Rad ablegen und konnte dann gleich losrennen. Brauchte zwar auch 40 Sekunden, aber ich war nicht viel langsamer als die Profis.
Laufen Gleich zu Beginn konnte ich 2 Leute überholen, der eine ist überhaupt schon gegangen. Das gab Motivation und so kam ich schnell in mein Tempo und pendelte mich bei 5:20 / km ein. Wenn ich das bis zum Ziel halten kann, könnte sich mein Ziel - 1:30 - eventuell noch ausgehen. Da ich noch mit meiner alten Garmin unterwegs war, hatte ich leider keine Gesamt-Zeit drauf. Es war zwar erst 10:00 aber die Hitze war erbarmungslos. Die Laufstrecke zwar eben aber größtenteils in der prallen Sonne. Bei der Wende gab es eine Labestation. Dafür habe ich sogar Tempo rausgenommen. Der Weg zurück war hart, aber als ich dann wieder im Freibad war, war es nur noch eine kleine Runde und das Ziel in Blickweite. Kurz vor dem Ziel nochmals die Anfeuerung von meiner Familie und dann gings mit dem Zielsprint ins Ziel. Als ich die Zeit sah, konnte ich meinen Augen zuerst gar nicht trauen, aber ich hatte es in 1:25 geschafft. Fazit Super Veranstaltung, welche ich sicher auch im kommenden Jahr auf den Plan nehme. Dennoch zeigte sich, dass ich mein Training intensivieren muss, damit ich mich stetig verbessern kann. Ziel für 2016 wird es dann sein, meine Zeit zu schlagen und eventuell mit 1:20 ins Ziel zu kommen. Wo die Zeit zu Holen ist, ist mir klar, jetzt gehts nur darum, das herauszuarbeiten.